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Eigene Versicherung gründen?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hey Leute,
ich kenne mich nicht mit Versicherungsrecht etc. aus, deshalb ist folgende Überlegung vielleicht absurd oder unmöglich.
Keine Versicherungsgesellschaft will die ESk8 versichern, da es keine Betriebserlaubnis gibt... hier die Frage:
Könnten wir, als immer weiter wachsende Community, nicht einfach eine eigene Versicherung (über einen Verein oder so) für unsere Boards zur Verfügung stellen um nicht mehr als Straftäter geahndet zu werden? Also eine Art Alibi-Versicherung auch ohne eine offizielle Freigabe für den Straßenverkehr.
Wurde das schonmal diskutiert?
MfG Freako

bearbeitet von Freako
Geschrieben

Sehr geile Idee! 

Klar ist so eine Versicherung nicht einfach mal so nebenbei gemacht (Versicherungsaufsichtsgesetz) aber ja die Idee ist auf jeden Fall allein schon deswegen interessant um zu erfahren wie das ginge.

Geschrieben (bearbeitet)

Das finde ich einen sehr kreativen Gedanken. Ich bin auch kein Experte, aber ein bisschen was weiß ich:

 

- Du benötigst natürlich eine Kapitalgesellschaft, sinnvollerweise eine AG und damit eine Mindesteinlage (Kapital) von EUR 50.000,- Die kann natürlich auch durch werthaltige Sacheinlagen wie Büroausstattung und Firmenfahrzeug erbracht werden, aber sie muss erbracht werden.

- Du brauchst einen Vorstand. Egal wie viele Köpfe, alle müssen vorher einige Jahre in leitender Funktion gearbeitet haben, um den Mindestanforderungen der Aufsichtsbehörden zu genügen.

- Du brauchst einen Aufsichtsrat, der idealerweise von den Geldgebern besetzt wird, die aber ebenfalls sachkundig sein müssen.

- Du brauchst Menschen, die die Arbeit machen, idealerweise natürlich auch das Management, aber Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung sind Organe, die andere Aufgaben, Pflichten und Rechte haben, als Mitarbeiter. Mindestens benötigst Du Fachkräfte für Versicherungsmathematik und Risikocontrolling. Zu viele Mitarbeiter wird man vermutlich nicht benötigen, da viel digital abgewickelt werden kann, so dass Du vermutlich 

- keinen Betriebsrat brauchen wirst.

- Du benötigst einen Compliance-Beauftragten oder gar eine ganze Compliance-Abteilung, da Versicherungen zur Geldwäsche missbraucht werden könnten. Das könnte man vermutlich an einen Dienstleister outsourcen. Unter diese Kategorie fällt auch Mifit und Basel 3 ... gesetzliche Vorgaben zur Risikobegrenzung und Einhaltung von Wohlverhaltensregeln.

- Du brauchst einen Rückversicherer, der die von Dir versicherten Risiken deckt ... hier kommen wieder die traditionellen Konzerne in Frage, die sich darauf vermutlich nicht einlassen würden. Bei ausreichend Kapital und Rücklagen könntest Du natürlich versuchen, um den Rückversicherer herum zu kommen, ob das regulatorisch möglich ist, weiß ich nicht.

- Du brauchst eine Genehmigung der Aufsichtsbehörde, möglicherweise sogar einer europäischen, was die Wahl eines Rückversicherers leichter machen könnte.

- Du benötigst einen Businessplan, geeignete Geschäftsräume mit der technischen Infrastruktur und eine Buchhaltung nach den Vorschriften des BGB, HGB und KWG sowie GüdöVw.

- Nach dem letzten Gesetz benötigst Du einen ausreichenden Deckungsstock für Schadensregulierungen ... vermutlich also doch mehr Kapital als die 50 Mille.

- Du benötigst einen versierten Syndikus - Rechtsabteilung und für den Anfang als Onemanshow - der die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen kann und auch gegenüber den Versicherungsverbänden und der Rechtsprechung nebst Gesetzgebung die Stirn hinhalten kann ... wollen reicht nicht, er muss es können.

 

Soweit alles keine uneinnehmbaren Hürden. Da ich einen Trackrecord im deutschen Bankenwesen und eine Vorstandsqualifikation habe, wäre ein Anfang gemacht, aber meine Gehaltsvorstellungen wären vlt ein Showstopper 🙂 ... aber gut, prinzipiell alles machbar.

 

Dann lass uns mal rechnen: Wieviel ESk8er, Monowheeler und e-Scooter-Fahrer der Klasse oberhalb von 30 km/h haben wir in Deutschland? Schätzen wir mal ganz grob auf 100.000, wobei

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 da vielleicht genauere Zahlen hat, eine Versicherungsprämie, die konkurrenzfähig ist und im Kleinkraftradbereich bei 50 EUR liegen dürfte, kommen wir auf einen Jahresumsatz EUR 5.000.000,-. Bei den Mindest-Haftpflichtschadensummen von EUR 7,5 Mio bei Personenschäden usw, deckt der Umsatz abzüglich Betriebskosten nicht einmal einen saftigen Unfall, statistisch müsste man wohl mindestens mit einem  0/000 rechnen, also mit 100 solcher Schäden im Jahr ... ich fürchte bei diesen Größenordnungen bekommt man keine Genehmigung.

 

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Daher könnte man einen anderen Ansatz gehen: Versicherungsschutz auf Gegenseitigkeit. Das ist nur ein Denkansatz und ich habe das nicht zu Ende gedacht. Es bedeutet im Grundsatz die Gründung einer Community, in der jedes Mitglied für alle anderen haftet ... mit seinem ganzen Privatvermögen. Bei aller Liebe für mein Brett ... ich würde da nicht mitmachen ... bzw ich dürfte da nicht mitmachen. der WAF ist schlicht nicht vorhanden. Ähnliches gilt für einen Versicherungsverein oder eine Genossenschaft .. .die Leistungsfähigkeit im Schadenfall muss einfach objektiv vorhanden sein.

 

Fazit: Man müsste so eine Versicherung wenn, dann mindestens europaweit in Angriff nehmen, damit die Beiträge zumindest eine handvoll Risiken abdecken können und den Rest der Risiken so schnell wie möglich weiterverkaufen oder rückversichern ... beides kostet. Sicher nicht unmöglich, aber aufwändig.

bearbeitet von oldtrapper
GüdöVw ... Gesetz über das öffentliche Versicherungswesen ... mir wurde gerade gesagt, Google finde das nicht als Abkürzung
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Geschrieben

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Ach du sch...., naja wer hätte auch erwartet, dass Bürokratie mal übersichtlich ist... 

 

Man könnte auch den Beitrag hoch nehmen? Sagen wir 10-20 Euro im Monat? Dann hätte man wesentlich mehr Jahresumsatz. 

 

Dann bliebe uns für so ein Vorhaben ja nur ein Investor oder ein crowdfunding Projekt und ein paar Köpfe, die sich damit ernsthaft befassen wollen würden. Und das nur um die Möglichkeit bereitzustellen Versicherungen abschließen zu können. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Minuten schrieb Freako:

Man könnte auch den Beitrag hoch nehmen? Sagen wir 10-20 Euro im Monat? Dann hätte man wesentlich mehr Jahresumsatz. 

250 EUR im Jahr? Das ist ja mehr, als ich (mit 40 % wegen Unfallfrei)  für mein Spaßauto bezahle ... hmmm 

 

vor 7 Minuten schrieb Freako:

Dann bliebe uns für so ein Vorhaben ja nur ein Investor oder ein crowdfunding Projekt und ein paar Köpfe, die sich damit ernsthaft befassen wollen würden. Und das nur um die Möglichkeit bereitzustellen Versicherungen abschließen zu können. 

Crowdfunding entspricht ja dem Gedanken mit der Gegenseitigkeit. Aber da würde ich über den Daumen gespuckt die kritische Mindestmasse bei 2 Millionen Mitmachern sehen, die natürlich nur dann das Risiko tragen, wenn sie sich einen anderen Gegenwert versprechen. Gewinne machen und die ausschütten ist, zumindest in den ersten Jahren - nicht wahrscheinlich. Vielleicht bin ich nur zu vorsichtig und jmd liest das hier, hält es für ne gute Idee und legt los. Ich hab wegen eines ähnlichen Projektes vor ein paar Jahren mal Maschmeyer angesprochen ... zusammen zur Schule gegangen. Aber er hat nur lässig abgewunken, weil damit nichts oder nicht viel zu verdienen sei.

bearbeitet von oldtrapper
Geschrieben

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Naja der Gegenwert wäre, dass alle straftatsfrei ihre ESK8 nutzen können, oder denk ich da jetzt zu simpel? Ich würde dafür schon monatlich, sagen wir, 15 Euro geben. Ist halt immer noch billiger als Straßebbahn oder Auto... Und ne kleine Ordnungswidrigkeit hier und da kann man unter den Tisch fallen lassen. 

Aber vielleicht seh ich das auch zu optimistisch. 

Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb Freako:

.. Gegenwert ...  oder denk ich da jetzt zu simpel?

Ein Investor fährt vermutlich kein ESk8, sondern sein Hobby ist die Vermehrung seines Geldes ... Ein Crowdsystem zur Etablierung des Versicherungsprinzips ist schön und gut, aber der Deckungsstock muss vom ersten Tag an tatsächlich jederzeit liquidierbares Vermögen sein.

Geschrieben

hmm habe eben mal gegooglet und das gefunden😄 wenn wir schon Schlupflöcher suchen

 

 Selbstfahrende Arbeitsmaschinen mit nicht mehr als 20 km/h bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit.

 

könnten wir n Skatboard nicht als Arbeitsmaschiene irgendwie deklarieren ??wäre zulassungsfrei und über Haftpflicht abgedeckt n Kehrbesen dranbinden und sagen mann fährt zum Arbeitsplatz,oder nen kleinen Hänger für Kleintransporte oder findet was besseres😆

Geschrieben (bearbeitet)
vor 50 Minuten schrieb evolverine:

... oder findet was besseres

😆

Schneepflug wäre cool ... oder Hundescheissesammler 🙂

vor 50 Minuten schrieb evolverine:

nicht mehr als 20 km/h bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit.

wer will denn sowas? Dann kannste auch gleich e-Scooter fahren 🙂

bearbeitet von oldtrapper
Geschrieben

Machen wir doch so ein oranges Rundrum-Licht dran und ziehen einen Besen hinterher, Kehrmaschinen dürfen sogar in die Fußgängerzone!

 

Aber ohne Witz, eine gültige Versicherung wäre mir locker 15 € im Monat wert, wenn ich dadurch in Ruhe fahren kann und höchstens ein Ordnungsgeld fürchten muss.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb evolverine:

hmm habe eben mal gegooglet und das gefunden😄 wenn wir schon Schlupflöcher suchen

 

 Selbstfahrende Arbeitsmaschinen mit nicht mehr als 20 km/h bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit.

 

könnten wir n Skatboard nicht als Arbeitsmaschiene irgendwie deklarieren ??wäre zulassungsfrei und über Haftpflicht abgedeckt n Kehrbesen dranbinden und sagen mann fährt zum Arbeitsplatz,oder nen kleinen Hänger für Kleintransporte oder findet was besseres😆

 

2118756950_GeneratorbetriebenesTransport-Board.thumb.jpg.db797181fb501f3aa173d99d078b5f38.jpg

 

Zum Wahrheitsgehalt / der Machbarkeit kann ich nichts sagen... aber der hier von mir bewusst 'geschnittene' und somit nicht mehr so leicht zu identifizierende Teilnehmer einer Demonstration erklärte mir, dass es ihm gelungen sei, das hier abgebildete Gefährt als 'generatorbetriebenes Transport-Board' zu versichern. Ich hoffe, dass ich den von ihm damals verwendeten Begriff korrekt zitiere, ist nämlich schon 'ne Weile her.

 

Nordlicht

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 27 Minuten schrieb Nordlicht:

 

...erklärte mir, dass es ihm gelungen sei, das hier abgebildete Gefährt als 'generatorbetriebenes Transport-Board' zu versichern

 

Mit dem Hirschfänger dran ist das ne Leistung ... oder sind das die Blinker?

 

Aber das wäre noch ne Anregung ... versuchen, das als Landwirtschaftliches Nutzfahrzeug zu versichern 

 

bearbeitet von oldtrapper
Geschrieben

Falsche Denkweìse , nix versichern selbstfahrendes Arbeitsgerät ist in der Haftpflicht dabei, wir müssen dem Kind nur nen neuen Namen geben...nein das ist kein skateboard mit motor das ist ein?? wäre dann die Antwort, den mit ABE und Zulassug wird das meiner Ansicht nix wir brauchen ne Grauzone oder ausnahmegenehmigung

Geschrieben

Die Hürden und Bestimmungen für selbfahrende Arbeitsmachinen sind genauso hoch und kompliziert wie für EKF.

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Mich würde interessieren welche in Fahrzeugklasse das "generatorbetriebenes Transport-Board" fällt.

Geschrieben (bearbeitet)

nen Schleifstein drangeklebt und mein Fahrzeug ist gefunden😃

Schleiferei-Kraftfahrzeuge (selbstfahrende Einrichtungen zum Schleifen von Schneidewerkzeugen [Scheren, Messern usw.])

 

finde auch kein Schlupfloch wir werden wohl ilegal weiter unterwegs sein

bearbeitet von evolverine
Geschrieben (bearbeitet)

Vorn einfach eine Sense unterm Board anbringen und wir haben eine Mähmaschine 😂

 

Oder 'selbstfahrende Obstpressen', da kann man sich schön beim Fahren Saft machen 🤣

Ich schmeiß mich weg, was es nicht alles gibt xD

 

Aber was wäre denn mit 'Kraftfahrzeuge mit fest angebrachten Einrichtungen zur Durchführung und/oder Auswertungen von Messungen […] durch Stromerzeugung'... 

Einfach eine kleine Luftmessstation vorn anbringen mit Barometer, Thermometer etc... 

bearbeitet von Freako

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