Freako Geschrieben 9. Mai 2020 Geschrieben 9. Mai 2020 Hallöchen Leute, für die politische Debatte über Fahrsicherheit und Zulassung kann ich nachvollziehen, dass man nicht gern über Verletzungen und Stürze im Rahmen des e-skaten spricht. Dennoch, finde ich, sollte das Thema auch hier mehr Aufmerksamkeit bekommen um auch den Anfängern gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben, die vielleicht noch nicht ihre Grenzen ausgelotet haben. Ich bin Anfänger und beginne mal mit meiner Geschichte. Ich fuhr bisher immer mit Helm, Knie- und Ellenbogenproteltoren. Nach meinem Sturz in der letzten Woche habe ich mir noch eine crashhose besorgt. Ich bin auf einer unbefahrenen Straße gefahren (ca. 30 km/h). Es war weit und breit kein Auto in Sicht und an einer Seite der Straße verliefen riesige Fernwärme-Rohre, welche aller 100 Meter ca 5 Meter hohe Bögen machten, da dort jeweils eine Einfahrt ist. Plötzlich kam eine Motorhaube zum Vorschein und innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde mir klar, dass der Fahrer mich nicht sehen konnte. Durch die Vollbremsung verlor ich die Kontrolle und flog vom Board. Diagnose: starke Beckenprellung (glücklicherweise nichts gebrochen). Was habe ich draus gelernt? : 1. Selbst wenn man denkt, es kann nichts passieren, sollte man auf das schlimmste gefasst sein. 2. Viel Protektoren schützen, aber können falsche Sicherheit vorgaukeln. Der Sturz ging zu schnell um mich abzufangen und die Beckenseite in Fahrtrichtung bekommt das meiste ab. 3. Selbst Schmerzen lindern nicht den Spaß am Fahren mit dem e-Skateboard. So, wer möchte kann hier weitere Erfahrungen einbringen. Ich bin gespannt 🙂 Zitieren
Falke Geschrieben 9. Mai 2020 Geschrieben 9. Mai 2020 Für die politische Debatte: Fast jeder, der Fahrrad fährt ist schon mal gestürzt und genauso ist fast jeder mit seinem Board schonmal gestürzt. Die Frage ist hier eher wie schwer waren die Stürze und hätte eine Haltestange den Sturz verhindert oder noch verschlimmert? Entscheidend besonders über die Verletzungen ist die Geschwindikeit, mit Helm und paar Protektoren sind die meisten Stürze bis 20-25 km/h ohne größere Schäden. Gefährlich wird es meiner Meinung nach bei höheren Geschwindigkeiten von weit über 30km/h wo man keine Chance mehr hat das abzulaufen. Deswegen wäre eine gesetzliche Geschwindigkeitsregelung auf max. 25-30km/h sehr wichtig, solange wir das nicht haben fährt der Großteil natürlich schneller. Auch eine Helmpflich wäre wünchenswert, auch hier brauchen wir eine Regulierung um Unfallschäden zu verringern weil eben noch viele Anfänger bisher ohne Helm fahren. (du scheinst da eine positive Ausnahme zu sein) Zu meinen eigene Erfahrungen: Ich bin schon einige Male bei nicht sehr hoher Geschwindigkeit unfreiwillig vom Board runter aber ohne nennenswerte Verletzungen, auch weil man oft gut abspringen kann. Als ich zuletzt bei ca. 10km/h vom Fahrrad geflogen bin tat es deutlich mehr weh, weil man beim Fahrrad eben keine Chance hat mit den Beinen vom Rad abzuspringen und sinnvoll zu landen, und wenn man unten liegt das Rad einem von hinten noch in den Rücken krachen kann. 1 Zitieren
oldtrapper Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 (bearbeitet) Siehe meinen Thread: Und dann habbich noch einen etwas heftigeren. Letztes Jahr im Sommer überführ ich eine Autobahn auf dem Radweg der Brücke. Dieser Streifen ist sehr schmal und hat auf beiden Seiten Leitplanken sowie einen Betonsockel unterhalb der autobahnseitigen Planke. Über die Brücke führt der Autobahnzubringerverkehr. Ich war mit 40 km/h unterwegs und wurde aus einem LKW mit einer Mülltüte voller Flaschen beworfen, die mich am Kopf erwischte (der Fahrer wollte das Zeug vermutlich auf die Autobahn werfen). Die 80 km/h der Mülltüte aus dem Lkw und meine 40 zusammen sowie der kurzzeitige Balanceverlust durch den Aufprall ... na ja, läßt sich denken, was passiert ist. Der Radstreifen ist extrem schmal, abrollen kam nicht in Frage, also hab ich mich lang gemacht und versucht, meine Beine von den Pfosten der Leitplanken fernzuhalten, damit die Knochen nicht zerbröselt werden. Zeit zum Nachdenken, da stimme ich zu, hat man gar keine, instinktive Reaktionen aus mehr als 50 Jahren Skifahrerpraxis sind aber ungemein hilfreich. Ich hatte eine Helm auf, der die Mülltüte abgefangen hat, zwei alte Volleyballknieschoner, die durchgerieben wurden, so dass dass ein Knie aufgeschürft war, Volleyballellenbogenschoner, die aber Richtung Oberarm geschoben wurden, so dass der ganze Unterarm aufgeschürft war und ein T-Shirt, das nicht verhindern konnte, dass meine ganze Oberkörperseite und zum Teil auch der Rücken aufgeschürft wurden. Mit den Rippen schlug ich auf der Betonkante auf und konnte erst mal ne Minute nicht atmen, hab dennoch irwie mit der Funke das Board zum stehen gebracht, bevor es unter der Planke auf die Autobahn geschossen ist und mit dem Rückwärtsgang zurück geholt und war nach einer weiteren Minute wieder so weit, aufzustehen und mir unendlich leid zu tun. Ach ja, ich hatte fingerlose Handschuhe an, die an den Händen das Schlimmste verhindert haben, lediglich das Handgelenk oberhalb des Handschuhs und die Funke haben Schrammen abbekommen 🙂 . Erste Überlegung war, "wo ist die Sau, die mach ich kalt" ... weg war er. Dann: meine Frau anrufen und mich abholen lassen. Dann ... ooops ich kann mich bewegen, Kniebeuge ging auch, ein paar Meter auf dem Board, alles gut soweit. Also bin ich die letzten 15 km heim gefahren, die Seite unter dem T-Shirt tat zwar weh, den Unterarm konnte man vorerst ignorieren, aber ich war noch so voller Adrenalin, dass ich eigentlich nicht viel spürte. Hätte ich mich abholen lassen, wäre das Adrenalin weg gewesen und ich hätte im Auto vermutlich vor Schmerzen gekotzt. Mit dem Board heim war also die klügere Lösung. Daheim zwei Ibu reingepfiffen und dann erst mal unter die Dusche, die Wunden auswaschen. Hat schon sehr weh getan. Der echte Schmerz kam aber erst, als ich mich desinifzieren und verbinden lies. Vergesst Ibu, lieber vorher ne Flasche Rum. Das und die erste Nacht gingen auch irwie vorbei und nach ner Woche war nur noch ganz schön was zu sehen, aber die Schmerzen bereits vergessen, die Rippen blieben heil ... Glück gehabt. Mittlerweile trage ich ein Armor Shirt und bessere Knieschoner. Das Shirt im Sommer quält natürlich meine Mitmenschen, da es schnell zu muffeln anfängt, aber das ist dann das kleinere Übel. Das T-Shirt trage ich - sehr zum Leidwesen meiner modebewussten Frau - immer noch gerne. Trotz oder gerade wegen seiner Löcher. Außerdem ist der Erinnerungswert beträchtlich. bearbeitet 11. Mai 2020 von oldtrapper 1 Zitieren
visnu777 Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 Mein schlimmster Sturz bisher war bei ca. 10km/h 😄 Bin beim losfahren ruckartig ans Gas gekommen, Board zischt unter mir weg und reisst die Beine mit, ich falle seitlich auf die Hüfte und aufs Handgelenk. Beides war nur geprellt, am Hüftknochen gabs wohl Einlagerungen tat aber nicht weh, Handgelenk war schlimmer (trotz Handgelenkschoner, werde jetzt auf Handschuhe umsteigen). Die Tage war ich mit dem AT Board zur Arbeit unterwegs, auch um den Erweiterungsakku zu testen. Scheinbar ist ein Reifen am Ventil eingerissen /geplatzt (kanns nicht genau nachvollziehen), auf jeden Fall bekam ich bei 40km/h auf einen Schlag ein starkes Wobbeln dass ich nicht schnell genug ausgleichen konnte. Hab jetzt kurz oberhalb der rechten Hüfte dank Speckringen nur Schrammen die auch schon fast verheilt sind, ein Stück Fingerkuppe meines Zeigefingers ist abgerissen und auch schon wieder gut verheilt (daher auch Handschuhe). Mein Lazy Rolling Hoodie hat weitere Abschürfungen verhindert, hab mir zwei Löcher reingerissen aber der Kevlar innen hielt stand was meine Haut gerettet hat 🙂 Fahre grundsätzlich immer mit Helm, mindestens Knieschoner mit seitlichem Aufprallschutz der unter die Hose passt oder mittlerweile eher vernünftige Knieschoner, dem Hoodie (Ellbogen, Schulter und Rückenprotektoren eingearbeitet) und Handgelenkschoner. Habe seit neustem auch einen TSG Pass, fühle mich damit aber zu auffällig (womit wir wieder bei dem Thema wären :)), fahre damit dann wahrscheinlich eher die ganz abgelegenen Strecken. Demnächst bekomme ich noch eine Crash Pant 😄 Zitieren
hobscotch Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 Mit meinem normalen Longboard bin ich schon mehrere Male hingeflogen und habe dabei einige Blessuren abbekommen. Dabei war und bin ich aber auch immer so leichtsinnig und trage keinerlei Schoner. Mit meinem ESK8 bin ich bisher (*auf-Holz-klopf*) noch nie gestürzt. Hier trage ich eigentlich immer einen Helm, die anderen Protektoren fehlen. Muss dazu sagen, dass ich auch gerne mal bewusst den Helm meide, um einfach nicht aufzufallen bei der Polizei. Klingt dumm, ist aber so. Aber dann fahre ich auch nie Vollgas und versuche einfach wie ein normaler Longboard-Fahrer zu wirken. Zitieren
oldtrapper Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 vor 30 Minuten schrieb hobscotch: ... Muss dazu sagen, dass ich auch gerne mal bewusst den Helm meide, um einfach nicht aufzufallen bei der Polizei. Klingt dumm, ist aber so. Aber dann fahre ich auch nie Vollgas und versuche einfach wie ein normaler Longboard-Fahrer zu wirken. Ich bin - wie gelegentlich berichtet - schon oft der Polizei begegnet oder von denen überholt worden. Auch wenn sie andere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer) kontrolliert haben. Ich habe den spekulativen Eindruck, dass ich zufrieden gelassen werde, weil ich mich wie ein vernünftiger Autofahrer benehme, an jeder Rechtsvorlinksstelle bremse, auf ältere, Familien mit Hunden und Kindern Rücksicht nehme und Helm sowie Schuchtzausrüstung sichtbar trage ... und nebenbei hier in der Gegend einen guten Ruf habe und auch mal 80-Jährige neugierige ältere Damen fahren lasse 🙂 ... leider gilt das natürlich nur für mein hiesiges Umfeld und wie das in einer fremden deutschen Großstadt wäre, vermag ich nicht zu sagen. vor 1 Stunde schrieb visnu777: ... Demnächst bekomme ich noch eine Crash Pant 😄 Vergaß ich zu erwähnen, trage ich auch, weil mein Doc darauf bestand ... ich bin gehbehindert und habe eine Hüftprothese ... man fühlt sich mit dem Ding unverwundbar oder, wenn man sich im Biergarten hinsetzt, als müsste man auf's Klo Zitieren
hobscotch Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 2 minutes ago, oldtrapper said: Ich bin - wie gelegentlich berichtet - schon oft der Polizei begegnet oder von denen überholt worden. Auch wenn sie andere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer) kontrolliert haben. Ich habe den spekulativen Eindruck, dass ich zufrieden gelassen werde, weil ich mich wie ein vernünftiger Autofahrer benehme, an jeder Rechtsvorlinksstelle bremse, auf ältere, Familien mit Hunden und Kindern Rücksicht nehme und Helm sowie Schuchtzausrüstung sichtbar trage ... und nebenbei hier in der Gegend einen guten Ruf habe und auch mal 80-Jährige neugierige ältere Damen fahren lasse 🙂 ... leider gilt das natürlich nur für mein hiesiges Umfeld und wie das in einer fremden deutschen Großstadt wäre, vermag ich nicht zu sagen. Ich bin der Sohn eines Fahrlehrers und ich kann das ständig gelehrte einfach nicht unterdrücken, weswegen ich auch stark nach Vorschrift fahre und immer Rücksicht nehme. Egoismus gibt es schon genug im Straßenverkehr, weswegen ich lieber mal zurück stecke (auch beim Auto fahren) und ich rechne stets mit der Dummheit der Anderen. Trotzdem muss ich in Köln schon sehr aufpassen, da ich mit dem Board ständig von der Polizei angeschaut werde. Verziehe mich dann meist schnell in einer Seitenstraße etc. denn so schnell kommen sie nicht hinterher. Und genau aus dieser Angst bin ich nun hart für eine Legalisierung. 1 Zitieren
oldtrapper Geschrieben 11. Mai 2020 Geschrieben 11. Mai 2020 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb hobscotch: Ich bin der Sohn eines Fahrlehrers und ich kann das ständig gelehrte einfach nicht unterdrücken, weswegen ich auch stark nach Vorschrift fahre und immer Rücksicht nehme. Egoismus gibt es schon genug im Straßenverkehr, weswegen ich lieber mal zurück stecke (auch beim Auto fahren) und ich rechne stets mit der Dummheit der Anderen. Trotzdem muss ich in Köln schon sehr aufpassen, da ich mit dem Board ständig von der Polizei angeschaut werde. Verziehe mich dann meist schnell in einer Seitenstraße etc. denn so schnell kommen sie nicht hinterher. Und genau aus dieser Angst bin ich nun hart für eine Legalisierung. Hier bei uns (Nähe Hanau) war doch vor einiger Zeit der Amoklauf mit viel Politprominenz in Folge anwesend und entsprechende Verstärkung der Polizei. Oft glücklicherweise nicht so detailliert ortskundig 🙂 ... Ich kam einen Feldweg entlanggestaubt, hab' sie gerade noch gesehen, wie sie hinter einem großen Transporter einparkten und witterte eine Falle. Erst mal abgestiegen, in Ruhe ne Weile telefoniert und beobachtet, aber sie haben sich nicht mehr aus der Deckung gewagt. Also umgedreht und dann nach rechts abgebogen und beim Schulterblick gesehen, wie sie auch losfuhren, um mir von der anderen Seite kommend den Weg abzuschneiden. Was sie nicht wussten: Mein Weg führte via Brücke über die Landstraße, von der aus sie mich beim drunter durch fahren ernst angeblickt haben. bearbeitet 11. Mai 2020 von oldtrapper Zitieren
skateboard_girl Geschrieben 7. Januar 2021 Geschrieben 7. Januar 2021 Aus eigener Erfahrung gehören zu meinen Must-Have die Helm, Knieschoner, Ellbogen-, Schulter- und Rückenprotektoren und Handgelenkschoner. Lieber mehr Protektoren zu haben, als noch gebrochene Knochen 😄 Zitieren
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