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Lagerung Antriebsrolle Street-Board


Bierschwanger

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Geschrieben

N'abend zusammen,

 

bin mit meinem Bamboo 2 Street in kurzer Zeit über 200km gefahren. Und stets hat mich ein Knarzen beim Carven genervt. Irgendwann war die Ursache klar, die originale Lagerung der Antriebsrolle ist suboptimal:

 

- die Antriebsrolleneinheit ist ein Stack aus einer Riemenscheibe samt Mitnehmern, der Rolle selber und ein paar Distanzbuchsen.

- die Rolle trägt nur außen ihr Lager, die Riemenscheibe entgegengesetzt ganz innen eins

- die Mitte des Stacks hängt frei in der Luft, dadurch ergibt sich ein Biegemomenten auf den Stack

- drum muss man den Stack recht stramm anziehen mit der Achsmutter, damit sich Rolle und Riemenscheibe gegenseitig stützen

- im Gegensatz zu den freien Rollen haben die Lager hier also keine Luft

 

 

Ich habe schlicht die Lagerung der Antriebsrolle leicht geändert - das kostet quasi nix und geht ganz fix:

- die Antriebsrolle bekommt auch innen ihr Lager, wie sich das gehört

- eine Distanzbuchse entfällt, dafür kommt eine schlichte U-Scheibe rein. Die Lagerbreite plus U-Scheibe ersetzen die Breite der entfallenen Distanzhülse

- zusätzlich habe ich die verbleibende Distanzhülse besser in ihren Sitz eingepaßt durch einen Streifen aus 1/10mm-Blech. Die Riemenscheibe hat dadurch alleine schon ein geringeres Kippmoment

 

Ergebnis: trotz nur schwachem Anziehen der Achsmutter keinerlei Knarzen mehr.

 

Warum hat Evolve das nicht gleich so gebaut? Der Grund kann ja wohl nicht sein, dass man nun 9 Lager braucht und die Standardpackung aber nur 8 Stück enthält --> Jens???

 

 

Auch dazu noch Folgendes:

- ich schwöre auf Industrielager statt auf spezielle Leichtlaufskatelager

- der Rollwiderstand macht hier keinen Unterschied, die Hauptreibung kommt durch den Riemen und den Motor

- man nehme BEIDSEITIG gedichtete Lager mit berührenden Dichtscheiben, keine berührungslosen. Dadurch bleibt der Dreck länger draußen und vor allem das Fett länger drinnen. Die Drehzahlen beim Skaten sind völlig unproblematisch für berührende Dichtscheiben

- keine Edelstahllager nehmen

- macht zusammen Lager der Kennung 608 D1 2RS, z.B. von SKF - die gibt es in der Bucht günstig im 10er Pack, dann reichts auch für die o.b. bessere Lagerung der Antriebsrolle :)

 

 

Tschö,

Bierschwanger

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Geschrieben

Hi Bierschwanger,

 

danke für Dein Feedback.

Da musste ich erstmal genau lesen was Du meinst.

 

Bisher gabs da keine Probleme. Vielleicht passte das eine Zahnrad nicht genau in die Rolle? Also hatten Zahnrad und Rolle keine feste Einheit gebildet sondern hat sich was bewegt? Kann ja auch mal eine Varianz vorkommen.

Das sollte normalerweise fest sein. Also in der normalen Rolle sind 2 Kugellager und in der Anriebsrolle mit Zahnrad auch 2, dass das als feste Einheit funktioniert.

Aktuell sind zwischen den Kugellagern in der normalen Rolle 1 Spacer (Hülse) damit man die Mutter festziehen kann, ohne dass sich die Kugellager eindrücken.

In der Antriebsrolleneinheit sitzen auch 2 Kugellager und dazwischen 3 Spacer(Hülsen) weil das ganze breiter ist. Auch hier kann man die Mutter hetzt festziehen.

Sollte also ohne Knarzen gehen, weil es fest zusammensitzt.

 

So wie ich das auf den ersten Blick sehe funktioniert das glaube ich auch, wie Du das gemacht hast, nicht schlecht :-)

Wenn was nciht passt, kann ich Dir das Zahnrad natürlich in eins ersetzen, dass nicht knarzt.

 

Ich werde Deine Lösung aber auch mal weiterleiten.

Cheers

Jens

Geschrieben

Hallo Jens,

 

alle Teile wirken so wie sie sollen und passen auch gut zueinander. Aber dennoch bleibt die Kombi aus Rolle und Riemenscheibe ein Stack und eben kein echter Verbund - gesteckt ist nicht wie aus einem Guss. Beim Geradeausfahren knarzte ja auch nichts, aber beim Carven kommen halt Querkräfte zum Zuge, so dass beide Teile gegeneinander gearbeitet haben. Es sind ja auch (bisher) keine Abnutzungserscheinungen wie Abrieb sichtbar, mich hat schlicht das Geräusch gestört - es klang einfach "ungesund". Und rein mechanisch kann ich das auch verstehen, da beide Teile zwar ineinander greifen aber nicht wie Legosteine wirklich fest zusammen pappen :D

Geschrieben

Ich hatte die Knarzgeräusche auch, aber ich glaube nicht, dass Sie von der Antriebsrolle kommen.

 

Dafür müsste sich die Antriebsrolle viel langsamer drehen, maximal eine Umdrehung pro Sekunde! Außerdem müssten die Geräusche dann gerade beim Geradeausfahren entstehen wo sich die Antriebsrolle sozusagen "durchbiegt". Beim Carven wird sie ja eher zusammengedrückt und damit stabilisiert!

 

Drei Kugellager in der Antriebsrolle halte ich für sehr problematisch. Da sind Verspannungen vorprogrammiert! Das würde zur Schwergängigkeit und hohem Lagerverschleiß führen. Eine "Gerade"=Achse durch zwei "Punkte"=Lager zu führen ist extrem viel einfacher als durch drei! Die nötige Genauigkeit gibt der Kunststoff der Rollen und des Rollenadapters nicht her! Also, auch hier gilt "viel hilft nicht viel".

 

Das Knarzen kam bei mir von den Bushings. Gerade beim Carven!

 

Dagegen hilft Flüssigseife. Bushings losdrehen und einseifen. Nach dem Trocknen und Festdrehen war es bei mir komplett weg und ist nicht wiedergekommen!

 

Ein etwas anderes Knarzgeräusch, was vor allem beim Wippen auf dem Board zu hören war, kam von der Akkuabdeckung. Auch dort habe ich vorsichtig an der Kante/Fuge etwas Flüssigseife reinfließen lassen und gleich wieder weggewischt und jetzt ist das Board schon länger komplett knarzfrei.

Geschrieben

Ich gäbe Dir recht, wenn es denn eine steife Verbindung aus Riemenscheibe und Antriebsrolle wäre - dann gäbe es aber das ganze Problem auch nicht.

 

Zumindest bei mir ist es nur ein loser Verbund - der Stack läßt sich sehr leicht auf die Achse schieben und dreht auch nicht auffallend schwer - die von Dir genannte innere Verspannung ist theoretisch richtig, aber zumindest bei mir nicht real.

 

Ich habe gar nicht vor, den Effekt wissenschaftlich korrekt zu beschreiben. Bei mir hat diese Maßnahme geholfen und der Effekt ist für mich plausibel - mehr will ich ja gar nicht ;-) Und evtl. trifft das auf andere auch zu.

 

Dass Du Knarzen an anderen Stellen hattest finde ich witzig an so einem simplen Produkt...rechne das mal auf ein KFZ hoch!!!

Geschrieben

Wenn man mit erfahrenen Longboardern spricht werden sie bestätigen, dass das "Knarzen" ein Standardproblem ist.

 

Es entsteht nach kurzer Zeit auf der Kontaktfläche zwischen Bushings und Achse. Es reibt sich scheinbar "trocken". Da sich das Problem aber ganz einfach durch normale Seife lösen läßt, und so schnell nicht wiederkommt, gilt bei Longboardern Bushinggeknarze auch als etwas "peinlich"! ;-)

 

Bei Seife ist sichergestellt, dass das Bushingmaterial nicht angegriffen wird. Bloß kein Fett nehmen!

 

--------

 

Natürlich kann man das Glück haben, dass drei Lager exakt auf einer Linie sind. Aber das wäre mir zu gefährlich. Das kann sich schon ändern, wenn man nur den Riemen/Rollenadapter anders einsteckt. So wie man bei einer elektronisch gewuchteten Kfz-Vorderachse auch die Räder wieder exakt in der gleichen Position montieren muss, sonst ist die Wuchtung zerstört.

 

Die Lager haben auch ein gewisses Spiel, sodass alles scheinbar gut auf die Achse passt, aber man weiß nicht ob sie dann zentriert laufen!

 

Ich würde dann auf jeden Fall folgenden Test machen: Eine normale Rolle gut einstellen, d.h. mit Spacer festdrehen und danach wieder eine 1/8 Umdrehung lockern, so wie das bei normalen Longboardern und Skateboardern üblich ist. Das soll übrigens eben auch die Materialungenauigkeiten ausgleichen. Ab und zu gibt es mal eine Rolle, die auch festgeknallt leicht dreht, aber eher selten..... Ach ja, das Board läuft dadurch auch besser über Unebenheit!

 

Dann die Antriebsrolle mit den drei Spacern - die können ruhig schief sitzen, solange sie nicht an der Adapter/Rolleninnenseite schleifen - festziehen! Danach ungefähr 1/16 Umdrehung wieder lockern, also deutlich weniger als bei den normalen Rollen! Soviel, dass die Antriebsrolle ein minimales Kippspiel hat, also gerade noch spürbar. Auf keinen Fall darf sich die Antriebsrolle leicht horizontal bewegen lassen! Sonst wieder etwas fester drehen.... Ein wenig Geduld ist nötig.

 

Dann die Rollen mit der Hand stark anrollen. Sie sollten sich mindesten 1-2 Minuten drehen, je nach Rollenmasse! Wichtig ist, dass die Antriebsrolle ohne Riemen ähnlich lang läuft wie die normalen Rollen im Schnitt. Vor allem da sie ja mehr Masse hat....

 

Sollte das auch bei der 3- Kugellagerlösung so sein, dann ist es wohl OK!

 

Wenn die Antriebsrolle deutlich weniger lang dreht, dann kann das Reichweitenverluste und im Extremfall eine in der Lagerbuchse geschmolzene Rolle samt Adapter bedeuten!

 

Bei der 3-Kugellagerlösung muss das natürlich beim turnusmäßigem Antriebesrollenwechsel immer wieder neu gecheckt werden. Natürlich auch wenn der Adapter anders eingesteckt wird!

 

Das wäre mir zu viel Arbeit. Mein Board fährt jetzt seit über 500 Km ohne "Geknarze" und ohne sichtbaren Verschleiß! Und meine erzielten Maximalreichweiten sind auch nicht schlecht.

 

By the way, die Evolve-Jungens in Downunder sind auch nicht ganz blöd und die Boards werden ja auch kontinuierlich weiterentwickelt und ein drittes Kugellager in die Antriebsrolle einzusetzen, wäre ja recht einfach gewesen......

  • 9 months later...
Geschrieben

Nach über 500km mit der oben genannten neuen Lagerung der Antriebsrolle folgernde Rückmeldung: alle SKF-Lager in Topzustand ohne jeglichen Service. Keine Auslaufspuren, das Fett ist also noch in den gedichteten Lagern drin.

 

Die drei Lager in Reihe an der Antriebsrolle ebenfalls ohne Befund. Bisher keinerlei Knarzgeräusche mehr, wie sie am Anfang ja ständig auftraten. Praxis siegt hier über Theorie ;-)

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